Vorsicht, Fake-Werbung! Seit Jahren kursieren irreführende Werbebotschaften über Abnehmprodukte, die angeblich bei „Die Höhle der Löwen“ vorgestellt wurden. Diese Auftritte hat es aber nie gegeben. Wir erklären, was dahintersteckt.
Seit vielen Jahren gehört die Gründershow „Die Höhle der Löwen“ zu einer der beliebtesten TV-Formaten im deutschen Fernsehen. Das bleibt auch zwielichtigen Akteuren nicht verborgen, die die Reichweite der Gründershow nutzen, um Fake-Werbung zu verbreiten.
Schon lange warnt die Verbraucherzentrale NRW die Konsumenten im Netz vor irreführender Werbung für Abnehmprodukte, die es so gar nicht gibt. Gerade in Verbindung mit „Die Höhle der Löwen“ kursieren vor allem im Internet Werbebilder, die mithilfe von KI und ohne Zustimmung von Journalisten, Investoren oder abgebildeten Prominenten erstellt worden sind. Beliebte Produkte, die in diesem Zusammenhang beworben werden sind etwa Pillen, Kapseln, Gummibärchen oder so genannte „Slim-Gummies“, die bei der Gewichtsabnahme helfen sollen.
Im Video erfahrt ihr, welche Deals aus „Die Höhle der Löwen“ leider wieder geplatzt sind!
Daran erkennt ihr irreführende Fake-Werbung im Zusammenhang mit „Die Höhle der Löwen“
Mitunter ist es gar nicht so einfach, irreführende Fake-Werbung auch als solche zu erkennen. Wir verraten, worauf ihr achten solltet, um unseriöse Werbung von echten Artikel aus der Löwenhöhle zu unterscheiden:

Diese Abnehmprodukte hatten tatsächlich einen Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“
Um das erste Missverständnis aus dem Weg zu räumen, sollte geklärt werden, welche Mittel zur Gewichtsabnahme überhaupt in der VOX-Sendung vorgestellt wurden. Bisher gibt es lediglich drei Produkte, die als Abnehmprodukte durchgehen können und die es wirklich in „Die Höhle der Löwen“ geschafft haben.
Zum einen sind das Bittertropfen der Marke BitterLiebe, die 2019 in der sechsten Staffel der Gründershow zu sehen waren. Die Gründer konnten sich damals ein Investment sichern und vertreiben heute immer noch ihre Tinkturen.
Daneben gibt es noch die Steiner´s Low-Carb-Produkte wie die Steiner´s High Protein Saatenbrötchen. Die Fitness-Brötchen des Olympia-Meisters Matthias Steiner wurden 2024 in der 15. Staffel in Folge 2 vorgestellt.
Das letzte Produkt stammt aus der aktuellen Staffel: Die „Kraftfutter“ richten sich an alle, die sich gesund ernähren wollen. Weitere Nahrungsmittel mit Gesundheitsbezug, die es in die Sendung geschafft haben, sind zum Beispiel „Kajnok“, „Lizza“, „Fittaste“ und „Luicella's Ice Cream“. Die Auftritte dieser Gründer, sowie alle weiteren Folgen, gibt es jederzeit zum Nachsehen bei RTL+ im Stream.
Alle anderen Anbieter, die mit einem vermeintlichen Auftritt in der Sendung werben, täuschen also bewusst die Kundschaft. Durch eine angebliche Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ soll eine gewisse Seriosität vorgegaukelt werden. Gerade für Produkte, deren Wirkungsweise sich nicht einfach überprüfen lässt, wird so ein Kaufargument erschwindelt. Die Auftritte, die in diesem Zusammenhang beworben werden, haben gar nicht stattgefunden, sodass es sich um Fake-Werbung handelt.
Ob die beworbenen Produkte tatsächlich wirken oder nicht, darüber können wir keine Aussage treffen. Dass diese jedoch mit unlauteren Methoden vermarktet werden, sollte jedem zu Denken geben.
Mit Photoshop bearbeitete Bilder
Gerade bei den Fotos lohnt sich ein genaues Hinschauen. Ein Beispiel ist das obenstehende Bild, auf dem der Investor Ralf Dümmel mit zwei Brüdern zu sehen ist, die laut des Anbieters angeblich mit Abnehmprodukten einen Deal ergattert haben. Tatsächlich handelt es sich um die Brüder Deniz Schöne und Johannes Schmidt, die keine Diät-Produkte, sondern das Bratpulver Paudar entwickelt haben (via Gala). Somit ist das Bild manipuliert und gefälscht, den vermeintlichen Diät-Pitch hat es so nie gegeben.
URL des Anbieters prüfen
Falls ihr auf eine Werbung für Abnehmprodukte, Pillen und ähnliche Produkte im Zusammenhang mit „die Höhle der Löwen“ stoßt, dann solltet ihr euch die URL der Webseite sehr genau anschauen. Mitunter erkennt ihr meistens schon daran, dass es sich gar nicht um echte Internet-Magazine, sondern um eine dubiose Seite handelt. Auch dann, wenn die Website kein oder ein unvollständiges Impressum hat, seid ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Fake-Werbung gestoßen.
Weitere Tipps & Hinweise auf Fake-Werbung
- Häufige Rechtschreib- und Grammatikfehler geben einen Hinweis darauf, dass es sich um erfundene Produkte und Fake-Werbung handelt.
- Falls ihr euch doch einmal unsicher seid, ob die Produkte wirklich existieren, dann solltet ihr immer auf den Original-Webseiten der Start-ups nachsehen. Auch ein Blick auf Nachrichtenportale ist hilfreich, um herauszufinden, ob es mehrere Berichte zum Produkt gibt und die jeweiligen Gründer wirklich an der Show teilnahmen.
- Lasst außerdem die Finger weg, wenn eigene Investitionen gefordert werden oder Artikel unrealistische Abnehmversprechen machen. Meistens ist das zu gut, um wahr zu sein – dem ist dann leider auch so. Auch persönliche Daten wie Name, Anschrift, E-Mail-Adresse oder Kontodaten solltet ihr niemals herausgeben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dubiose Anbieter die Popularität von „Die Höhle der Löwen" ausnutzen, um irreführende Werbung zu verbreiten – und das schon seit einigen Jahren. Um nicht auf Betrüger oder leere Werbeversprechen hereinzufallen, solltet ihr immer zuerst nach den Produkten auf den Webseiten der Start-ups suchen und mit den Meldungen verschiedener Online-Portale gegenchecken.
Schaut euch das Impressum und die URL der Webseiten genau an. Fehlerhafte Zeichensetzungen, unrealistische Versprechungen oder gar der Aufruf zu eigenen Investitionen sowie die Abfrage sensibler Daten sind eindeutige Anzeichen für Fake-Werbungen und Betrugsmaschen im Namen von „die Höhle der Löwen“.