Obwohl der Film erst 2018 erschienen ist, ist „Love, Simon“ ein Klassiker in der LGBTQ*-Community. Warum, erfahrt ihr bei uns.
Wie bereits im letzten Artikel zur „Love, Simon“ wärmstens ans Herz, denn dieser Film ist etwas ganz Besonderes.
Die Bedeutung von LGBTQ* bekommt ihr in unserem kurzen Video erklärt.
Was iert in „Love, Simon“?
Die Handlung von „Love, Simon“ ist schnell erklärt: Ein 17-Jähriger Schüler, Simon (Nick Robinson), trägt ein großes Geheimnis mit sich herum, – er ist schwul. Nachdem einer seiner Mitschüler einen anonymen Post über seine Homosexualität in einem Forum veröffentlicht, kontaktiert Simon diesen (ebenfalls anonym) per Mail und die beiden beginnen eine Art Brieffreundschaft, in der sie sich über ihre Erfahrungen, Träume und Probleme austauschen. So weit, so gut. Leider braucht jeder Film auch einen Antagonisten, sodass an dieser Stelle ein anderer Mitschüler ins Spiel kommt, der einen Weg findet, Simon mit dessen Geheimnis zu erpressen und ihm ein unmoralisches Angebot macht, das Simons Freundschaften in Schwierigkeiten bringt.
Becky Albertellis Buchvorlage hat eine Verfilmung verdient.

LGBTQ*-Repräsentation in „Love, Simon“ – Simon & 'Blue'
„Love, Simon“ beginnt mit einem Satz, der mir als queerer junger Mensch damals im Kinosaal sehr viel bedeutet hat. Mit „Ich bin genau wie du“ eröffnet Simon einen Monolog, in dem er kurz über sein „ganz normales Leben“ erzählt und der mit einem indirekten Hinweis auf sein Geheimnis endet. Obwohl bereits in den ersten sieben Minuten des Films ein homophobes Schimpfwort gegenüber eines schwulen Mitschülers geäußert wird, glänzt „Love, Simon“ im Verlauf der Handlung immer wieder damit, dass das Wort „schwul“ offen, in verschiedenen Situationen und von allen möglichen Charakteren verwendet wird. Die Geschichte von Simons Coming-Out ist dabei gerade für queere Zuschauer*innen sehr nachvollziehbar und ich habe mich das ein oder andere Mal sehr an meine Jugend erinnert gefühlt, wenn er wieder einen Mitschüler verdächtigt, sein schwuler Brieffreund 'Blue' zu sein und sich zugleich verschiedene Situationen mit dem jeweiligen Schüler vorstellt. Obwohl „Love, Simon“ ein sehr persönliches und schwieriges Thema anspricht und auch auf die Schattenseiten eines Coming-Outs eingeht, ist der Film eine klare Empfehlung für jede*n, der*die nach einer respektvollen Repräsentation sucht.
Warum „Love, Simon“ für mich etwas ganz Persönliches ist
Eine Sache, die Simon und ich definitiv gemeinsam haben, ist der Gedanke, sich verstecken zu müssen und die Angst vor negativen Reaktionen, die mit einem Coming-Out einhergehen können. Gerade im Bezug auf diese Thematik schafft es der Film, die Beziehung zu meinen Eltern perfekt darzustellen, die auf ihre ganz eigene Art und Weise mit meinem offiziellen Coming-Out umgegangen sind und großartig durch den Film repräsentiert werden.
Ich erinnere mich gerne an den Sommer 2018, in dem ich mit meiner Mama und meiner Freundin, die ich mittlerweile geheiratet habe, den Film im Kino sah und wir alle zusammen in den verschiedensten Szenen leise vor Rührung weinten. „Love, Simon“ hat die Beziehung zu meiner Mama positiv bestärkt, die schon immer viel Verständnis hatte, jedoch durch diesen Kinoabend erst wirklich verstanden hat, was in unserem Leben vor sich ging und welchen Einfluss sie und ihre positiven Worte und Handlungen auf mich und meine Beziehung hatten. Hier also meine persönliche Empfehlung an alle, denen auch die Worte fehlen, um ihre Gefühle und Probleme treffend zu beschreiben, – teilt diesen Film mit euren Liebsten, es könnte euer Leben verändern.
In „Love, Simon“ dreht sich alles um die Liebe. Kennt ihr euch im Liebesfilm-Genre aus? Macht den Test!