Diese dystopische Sci-Fi-Komödie war ihrer Zeit voraus. Heute gilt der Film als geradezu prophetisch und ist zu Recht zum Kultfilm avanciert.
Nächstes Jahr wird der Film „Idiocracy“ 20 Jahre alt und doch wirkt er heute so aktuell wie eh und je. Immer wieder wurden dem Film prophetische Parallelen zur Gegenwart zugesprochen und machten ihn unter Filmfans zum Kult. Der Film zeigt eine degenerierte Gesellschaft, die auf ihr eigenes Ende zusteuert und nur von einem Menschen gerettet werden kann: einem Mann aus einer anderen Zeit, der in seiner Welt der absolute Durchschnitt war. Sehen könnt ihr den Film auf Disney+.
„Idiocracy“ ist eine lustige Dystopie. Weitere Dystopien in Filmen findet ihr in unsrem Video.
Darum geht's in „Idiocracy“
Im Jahr 2005 startet das US-Militär ein geheimes Kälteschlaf-Experiment, in dem zwei Menschen für ein Jahr eingefroren werden sollen. Ausgewählt werden Joe Bauers (Luke Wilson, „3 Engel für Charlie“), der mit einem IQ von 100 als Durchschnitts-Amerikaner gilt, sowie die Prostituierte Rita (Maya Rudolph). Innerhalb des Jahres wird der leitende Offizier jedoch von seinem Amt enthoben, der Stützpunkt abgerissen und das Experiment inklusive der Versuchspersonen vergessen.
In den folgenden 500 Jahren verdummt die Gesellschaft zunehmend, da die intelligenten Menschen sich nicht vermehren, während die Dummen sich weiter fortpflanzen. In dieser Welt erwacht Joe Bauers und erkennt bald, dass er nun der intelligenteste noch lebende Mensch ist. Obwohl er der einzige ist, der die Bevölkerung noch vor ihrem eigenen Untergang retten kann, ist seine Intelligenz in dieser Gesellschaft jedoch nicht immer von Vorteil.
„Idiocracy“ wurde von der Satire zur Prophezeiung
Bereits vor fast 10 Jahren hat sich Regisseur Mike Judge bereits einigen Fragen zum Film und seiner prophetischen Wirkung gestellt. In einem Interview mit Fast Company sprach er damals unter anderem davon, dass der Zeitsprung von 500 Jahren geradezu optimistisch sei. Vielmehr stellte er sich die Frage, ob die USA in 500 Jahren überhaupt noch ein Land sein würden.
Auch die Präsidentschaft von Trump, die 2016 startete, zeigte viele Parallelen zwischen ihm und dem von Terry Crews dargestellten Präsidenten im Film. Nicht nur, dass beide eine Vergangenheit mit professionellem Wrestling haben, vor allem der Antiintellektualismus macht beide aus. Dies gab dem Film bei seinem 10-jährigen Jubiläum eine große Aktualität, die im nächsten Jahr, zum 20. Jubiläum, vermutlich kein bisschen abebben wird.
Selbst kleine Details wirken heute geradezu prophetisch. Zum Beispiel die Einbindung von Crocs in dem Film. In der Zukunft tragen sie fast alle Bewohner, während sie bei der Einführung in unserer Zeit oft belächelt wurden. Die Kostümdesignerin des Films entdeckte sie 2004, bevor sie populär wurden und schlug die Gummischuhe als Teil der Kostüme vor.
Wie Mike Judge in dem Video erwähnt, rechnete die Kostümdesignerin nicht damit, dass die Schuhe einmal populär werden würden. Dafür sahen sie allerdings futuristisch und billig aus, während die Produktion sie kostengünstig einkaufen konnte. So wurden Crocs ein weiteres Beispiel dafür, wie „Idiocracy“ einen Trend vorausgesagt hat, den niemand kommen sehen wollte.
Aber auch die Automaten, die Polyester-Shirts mit Markenlogo auswerfen, können als weise Voraussicht angesehen werden, wenn man den heutigen Trend zu „Die Simpsons“ in vielen Dingen die Zukunft vorausgesagt.