In „Der Gärtner” werden aus einem Gartencenter heraus Auftragsmorde geplant. Wir klären, ob die spanische Thriller-Serie auf einer wahren Geschichte basiert.
La China Jurado (Cecilia Suárez) führt ein Gartencenter, das allerdings ein dunkles Geheimnis birgt. Denn die umtriebige Mutter verdient sich nicht nur mit Auftragsmorden etwas dazu, sondern bildet auch ihren Sohn Elmer (Álvaro Rico) mit strenger Hand zum Killer aus. Als der jedoch auf Violeta (Catalina Sopelana) trifft, bringt ihn das zum Nachdenken – denn die gutmütige Erzieherin soll sein nächstes Opfer sein. Basiert die krude Erzählung aus „Der Gärtner“ auf einer realen Begebenheit?
Ihr habt „Der Gärtner“ noch nicht gesehen? Im Video bekommt ihr mit dem Trailer einen kleinen Vorgeschmack.
Steckt hinter „Der Gärtner” eine wahre Geschichte?
Tatsächlich lässt sich diese Frage mit einem einfachen Nein beantworten. Laut „Nicht eine mehr” verantwortlich, die ebenfalls auf Netflix zu sehen ist.
Ist der Gärtner immer der Mörder?
Ein gängiges Krimi-Klischee, das viele Genre-Fans kennen dürften und das auch schon Liedermacher Reinhard Mey auf seinem Album „Ich bin aus jenem Holze” humorvoll besungen hat, besagt, „Der Mörder ist immer der Gärtner”.
Dieses berühmte Stereotyp geht auf die Kriminalromane und deren Verfilmungen zurück, die sich durch Edgar Wallace und Agatha Christie vor allem in den 60ern großer Beliebtheit erfreuten. Tatsächlich gibt es zu dem ironisch verstandenen Klischee ein paar reale Begebenheiten.
„Der Gärtner”: Wahre Geschichten um mordende Botaniker
Eins der prominentesten Beispiele für mordende Gärtner dürfte Kurt-Werner Wichmann sein. Im niedersächsischen Göhrde nahe Lüneburg sorgte ein kaltblütiger Killer Ende der 80er-Jahre für Angst und Schrecken.
In dem idyllischen Landstrich wurden zwei Paare 1989 an zwei verschiedenen Orten mitten in der Natur tot aufgefunden. Ein Ehepaar aus Hamburg und eine Frau aus Uelzen mit einem Hannoveraner Begleiter – beide eiskalt erschossen. 2017 stellte sich heraus, dass Wichmann auch für einen anderen Mord verantwortlich war – der in erschreckender Ausführlichkeit in der Netflix-Doku „Dig Deeper – Das Verschwinden von Birigit Meier” beleuchtet wird.
Wegen Mordverdachts festgenommen, beging Wichmann 1993 nach nur wenigen Tagen in Haft Suizid – weswegen er nie für seine Taten verurteilt werden konnte. Tatsächlich waren die Strafverfolgungsbehörden auch Verbindungen zu anderen Verdachtsfällen nachgegangen – 230 an der Zahl, darunter 20 Frauen, die in und um Lüneburg brutal getötet wurden, und 15 spurlos verschwundene Personen.
Auch Serienkiller-Duos haben im Film von sich reden gemacht, wie unsere Bilderstrecke zeigt:
Mordende Gärtner im Film keine Seltenheit
Dass Gartenarbeiter als skrupellose Killer herhalten müssen, ist seit den 60ern beileibe keine Seltenheit. Und nicht umsonst hat jede klischierte Darstellung auch irgendwo einen wahren Kern. Aber auch andere Produktionen haben sich dieses Klischees bedient, mal ironisch, mal todernst und psychologisch fundiert.
Im Psychodrama „Distanz” von 2010 verkörpert „Borgman” entpuppt sich die namensgebende Hauptfigur als Gärtner einer wohlhabenden Familie als brutaler Eindringling – und Mörder.
Im Quiz könnt ihr eure True-Crime-Expertise unter Beweis stellen: