Stefan Raab ist in der Realität von RTL angekommen und muss zur Kenntnis nehmen, dass er nicht unantastbar ist. Egal, wie viele hellblaue Hemden er sich noch überstülpen möchte, am Ende zählen auch für ihn nur die nackten Zahlen. Und die sind rückläufig.
Naturgemäß war das Interesse an seiner Rückkehr anfangs groß, doch nachdem sein Boxkampf gegen Regina Halmich vorbei war, verpuffte die Euphorie dann doch recht schnell. Freilich, seine zunächst nur auf dem hauseigenen Streamingdienst RTL+ ausgestrahlte Show „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“, deren Titel immerhin stimmte, bewegte viele dazu, ein entsprechendes Abonnement abzuschließen, doch spätestens als sich das lineare TV zuschaltete, ging es bergab.
Nach kontinuierlich sinkenden Quoten versammelten sich an diesem Mittwoch nur noch 580.000 Fans vor den Fernsehern, sodass nun auch für Raab die üblichen Mechanismen, die in einem solchen Fall angewendet werden, greifen. Die Verantwortlichen von RTL haben beschlossen „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ mit Beginn der eigentlichen Sommerpause im Juni einzustellen.
Bis dahin werden noch einige Event-Ausgaben gesendet, dann ist Schluss.
Auch beim ESC lief es für Raab und das von ihm ins Rennen geschickte Duo Abor & Tynna nicht wie gewünscht. Deutschlands größten Erfolge und bittersten Pleiten im Gesangswettbewerb findet ihr im Video:
Stefan Raab ist nicht mehr unantastbar
Gegenüber dem Medienmagazin DWDL gestand Chief Content Officer Inga Leschek ein, dass „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ das Publikum im linearen TV nicht ausreichend überzeugte. Darüber hinaus stellte sie fest, dass man Glaubenssätze auch nochmal auf die Probe stellen müsse, um weiter erfolgreich zu sein.
Letztlich bedeutet das nichts anderes, als dass es trotz des enorm kostspieligen Deals mit Raab keinen Blankoschein mehr für dessen Verbleib bei RTL gibt. Zwar sei eine neue Comedy-Show für den Herbst geplant und auch die Gameshow „Stefan & Bully gegen irgendson Schnulli“ soll weiter produziert werden, dennoch ist ab sofort klar, dass sich Raab wie alle anderen auch an den Quoten wird messen lassen müssen und dass es keine Sonderbehandlung mehr geben wird.
Falls das oder die kommenden neuen Formate von und mit Stefan Raab nicht die nötigen Quotenerfolge erzielen werden, ist es seit heute aber nicht mehr gesichert, dass er dennoch weiter an Bord bleiben darf. Ab jetzt gelten für Stefan Raab die Regeln, die bei RTL für alle gelten und das könnte in seiner letzten Konsequenz bedeuten, dass er schneller als gedacht wieder in den Ruhestand zurückversetzt wird.