29 Jahre nach Serien-Ende: So sieht Carlton aus „Der Prinz von Bel-Air“ heute aus

In fast 150 Episoden von „Der Prinz von Bel-Air“ sahen wir Alfonso Ribeiro als oftmals überheblichen und versnobten Carlton Banks, der dennoch mit seiner naiven Art schnell zu einem Publikumsliebling wurde. Er bildete von Beginn an den Gegenpart zum aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Will. Dennoch wuchsen die beiden schnell untrennbar zusammen und Carlton wurde zum Bruder, den Will niemals hatte. Das hielt ihn natürlich trotzdem nicht davon ab, seinen Cousin auf den Hinterkopf zu hauen, wenn dieser wieder einmal etwas Eingebildetes von sich gegeben hatte.

Alfonso Ribeiro selbst wurde 1971 in New York City geboren, seine Eltern stammen von der Karibischen Insel Trinidad. Der spätere Sitcom-Star war bereits damals ein extrem talentierter Tänzer. Mit nur zwölf Jahren gab er sein Debüt am Broadway in dem Musical The Tap Dance Kid, was ihm erste Aufmerksamkeit bescherte. 1984 war Ribeiro in einer Pepsi-Werbung mit Michael Jackson zu sehen. Es kursierte damals sogar das Gerücht, der junge Broadwaytänzer habe sich beim Dreh der Werbung das Genick bei einem Breakdance gebrochen. Noch im selben Jahr bekam Ribeiro in der Sitcom „Silver Spoons“ seine erste große TV-Rolle, als tanzender bester Freund der Hauptperson Ricky.

Drei Jahre nach dem Ende von „Silver Spoons“ erhielt Alfonso Ribeiro im Alter von 19 Jahren seine bis heute bekannteste Rolle als Carlton in „Der Prinz von Bel-Air“. 1996 fand auch diese Sitcom ihr Ende. Im Gegensatz zu seinem Co-Star Will Smith, versuchte Ribeiro anschließend aber nicht, eine große Filmkarriere zu starten. Er blieb vielmehr dem Fernsehen treu und dem Kino fern. Als Schauspieler war er von 1995 bis 1999 beispielsweise ein fester Bestandteil von „Ein schrecklich nettes Haus“. In der Sitcom trat er in einer Folge sogar als Carlton Banks auf. Sein letzter Auftritt als Darsteller liegt allerdings mittlerweile schon fünf Jahre zurück: In einer Folge der Familienkomödie-Serie „Shake It Up! – Tanzen ist alles“ war er 2013 zu sehen.

Alfonso Ribeiro hat sich in den vergangenen zehn Jahren vielmehr anderen Tätigkeiten in der Unterhaltunsbranche zugewandt, durch die er hierzulande aus dem Blickfeld verschwunden sein dürfte. Nachdem er 1995 eine Folge von „Der Prinz von Bel-Air“ als Regisseur inszenierte, kehrte er 2006 zu dieser Beschäftigung zurück. Bei den Sitcoms „All of Us“ und „Are We There Yet“ drehte er insgesamt 45 Episoden. Außerdem ist Ribeiro als im US-Fernsehen erfolgreich. Diese zweite Karriere von ihm nahm seinen Anfang 2008, als er die Spielshow „Catch 21“ leitete. Die Mischung aus Karten- und Quizshow lief bis 2011, ab 2013 moderierte Ribeiro eine Staffel von „Spell-Magedon“, eine Kombination aus Hindernisparcour und Buchstabierwettbewerb.

Seit 2015 moderiert der einstige Carlton-Darsteller die Sendung „American Funniest Home Videos“. Seit der „Der Prinz von Bel-Air“ zogen die folgenden Sitcoms mit Ribeiro in Deutschland kaum oder gar keine Aufmerksamkeit auf sich. Ganz zu schweigen von seiner Moderationstätigkeit im US-Fernsehen, die deutschen Zuschauern selbstredend unbekannt geblieben sein dürfte. Allerdings gibt es zumindest eine Aktion von Alfonso Ribeiro in den vergangenen Jahren, die auch deutsche „Der Prinz von Bel-Air“-Fans mitbekommen haben dürften.

Carlton Banks war bekanntlich ein riesiger Fan von Tom Jones, der in einer Traumsequenz sogar als Schutzengel einen Gastauftritt in „Der Prinz von Bel-Air“ hatte. Mehrmals bot Carlton im Laufe der Serie zu Jones‘ „It’s Not Unusual“ einen Tanz dar, der in der Folge als „The Carlton“ berühmt wurde. Als Alfonso Ribeiro 2014 an der 19. Staffel von „Dancing With The Stars“ teilnahm, ließ er sich diese Chance natürlich nicht nehmen. Bei einer Tanznummer zu „It’s Not Unusual“ gab er kurz auch seinen Tanz, „The Carlton“, zum Besten. Das Video davon wurde zu einem viralen Hit und Alfonso Ribeiro gewann letztlich sogar den gesamten Wettbewerb.

Ein Jahr zuvor hatte der Sitcom-Star bereits an der US-Variante des Dschungelcamps teilgenommen. Bei „I’m a Celebrity… Get Me Out Of Here“ war ihm allerdings nicht so viel Erfolg vergönnt. Nach 19 Tagen schied er in der 13. Staffel aus und belegte somit bei zwölf Teilnehmern einen mittelmäßigen 7. Platz.

Noch heute trifft sich Alfonso Ribeiro regelmäßig mit seinen früheren Kollegen aus „Der Prinz von Bel-Air“. So machen häufiger Bilder von ihm und dem restlichen Cast die Runde im Internet, zusätzlich hat er weiterhin privaten Kontakt zu seinen Co-Stars, beispielsweise zum Geoffrey-Darsteller Joseph Marcell. Der Tod von James Avery, der in der Sitcom Philip Banks spielte, traf ihn Ende 2013 ebenfalls schwer. Avery sei für ihn nicht nur sein Serienvater in „Der Prinz von Bel-Air“ gewesen, sondern auch privat eine Vaterfigur.

Aktuell lebt Alfonso Ribeiro in Los Angeles in zweiter Ehe mit seiner Frau Angela Unkrich und seinen zwei Söhnen. Aus erster Ehe mit Robin Stapler hat er zudem eine gemeinsame Tochter, für die die beiden sich das Sorgerecht teilen. Auch wenn es um den einstigen Carlton-Star zumindest im deutschsprachigen Raum ruhig wurde, wünschen wir Ribeiro alles Gute für die Zukunft. Vielleicht beehrt er uns in den kommenden Jahren ja erneut noch ab und zu mit seinem „The Carlton“-Tanz.