In einem Interview sprach DCU-Boss James Gunn über seinen kommenden „Superman“. Als Vorbild diente ihm dabei der beste „Godzilla“-Film seit Jahrzehnten.
Wie bitte? Godzilla soll das große Vorbild für den neuen und angeblich 225 Millionen US-Dollar teuren „Superman“-Film sein, der über Wohl und Wehe des DC Universe (DCU) entscheiden wird? Ist Filmemacher James Gunn („Guardians of the Galaxy“) denn jetzt völlig von der Rolle?
Bevor sich die Anhängerschaft des vorherigen SnyderVerse beziehungsweise DC Extended Universe (DCEU) kollektiv an die Stirn tippt und den Untergang der Gunn’schen Regentschaft heraufbeschwört, hört den Mann erst einmal an.
Im Interview mit dem japanischen Branchenmagazin Cinema Today kam der 58-Jährige auf das Meisterwerk „Godzilla Minus One“ seines Kollegen Takashi Yamazaki zu sprechen und betonte dabei, dass er sich vom 37. „Godzilla“-Film habe inspirieren lassen. Aber nicht nur in Sachen Spektakel, wie man am riesigen Ungeheuer im Trailer erkennen kann, den Superman bekämpft, sondern vor allem auf emotionaler Ebene:
„Mein Ziel war es, einen Film wie ‚Godzilla Minus One‘ zu drehen, der Godzilla zeigt, aber auch ein großes menschliches Drama beinhaltet. Superman und Krypto tauchen in diesem Werk auf, aber es gibt auch eine zugrundeliegende menschliche Geschichte. Die Beziehung zwischen Clark Kent, Lois Lane und Lex Luthor ist der Kern des Films.“
Wer „Godzilla Minus One“ gesehen hat, weiß, dass der Urgigant zwar einige beeindruckende Momente erhält, aber nicht den Mittelpunkt der Handlung darstellt. Tatsächlich ist es die bewegende Geschichte um Deserteur Kōichi Shikishima (Ryūnosuke Kamiki) und Noriko Ōishi (Minami Hamabe), die das Publikum gefesselt hat.
Auch der Trailer legt den Fokus auf emotionalen Aspekte:
„Superman“ ist die perfekte Geschichte für Filmemacher James Gunn
Zuletzt machte die Meldung die Runde, Warner habe nach ersten Testvorführungen eine massive Kürzung und Umstrukturierung von „Superman“ angeordnet, um unter anderem den Humor-Anteil zurückzufahren.
Aber Gunn steht nicht nur für urkomische Momente. Was ihn zumindest für mich ganz besonders auszeichnet, ist seine Fähigkeit, seine Figuren emotional zu öffnen und dem Publikum einen Blick in ihre Herzen zu gewähren. Gunn beherrscht gefühlvolle Augenblicke, ohne allzu dick aufzutragen. Gerade genug, um uns tief zu bewegen.
Im „Superman“-Trailer gefiel mir insbesondere die Einstellung zwischen Clark Kent (David Corenswet) und seinem Ziehvater Jonathan Kent (Pruitt Taylor Vince). Superman schultert die größte Verantwortung und ist zugleich trotz seiner Natur ein ganz gewöhnlicher junger Mann, der sein Bestes versucht. Kritik und Hass werden ihn nicht kalt lassen. Und so einen Superman brauchen wir.
Zu wissen, dass Gunn versucht, die menschliche Tiefe von „Godzilla Minus One“ zu erreichen, steigert meine Vorfreude auf „Superman“, der hierzulande am 10. Juli 2025 in den Kinos startet.