Anzeige
Anzeige
  1. kino-de.view2stream.com
  2. Film
  3. „Verdammt fragwürdige Änderung“: Neuerung bei „Lilo und Stitch“ spaltet Disney-Fans

„Verdammt fragwürdige Änderung“: Neuerung bei „Lilo und Stitch“ spaltet Disney-Fans

„Verdammt fragwürdige Änderung“: Neuerung bei „Lilo und Stitch“ spaltet Disney-Fans
© IMAGO_Landmark Media/ Walt Disney Pictures

Nach 20 Jahren kehren Lilo und Stitch zurück auf die Leinwand. Doch laut Fanmeinungen scheint ausgerechnet die einstige Botschaft des Originals nicht mehr zu bestehen.

Erfahre mehr zu unseren -Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese -Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

– Achtung, es folgen Spoiler zur Realverfilmung von „Lilo & Stitch“ – 

Die Realverfilmung von „Lilo & Stitch“ beschert Disney aktuell einen neuen Hit und wird sogar als die beste Live-Action-Verfilmung des Studios gehandelt. Trotz dieser positiven Nachrichten sorgt eine zentrale Änderung im neuen Film für heftige Kritik unter Fans, wie ComicBook.com berichtet. Mit dieser grundlegenden Abweichung wird das Kernkonzept des Films, ‚Ohana‘, laut einigen Fans komplett ignoriert.

Anzeige

Auf Disneys Streamingdienst könnt ihr in „Lilo & Stitch – Ein besonderer Einblick“ ein kurzes Video bestaunen, das das Zusammentreffen des Duos in der neuen Adaption zeigt. Diesen süßen Clip und den Originalfilm von 2002 findet ihr hier auf Disney+.

Wie im Zeichentrickfilm steht auch in der neuen Version das enge Verhältnis zwischen der jungen Lilo (Maia Kealoha) und ihrer älteren Schwester Nani (Sydney Agudong) im Mittelpunkt. Nach dem Tod ihrer Eltern kämpfen die beiden darum, als Familie zusammenzubleiben. Nani ist 19 Jahre alt, träumt vom College und hält dennoch unbeirrt an ihrer Verantwortung für Lilo fest. Auch die Auseinandersetzungen mit dem Jugendamt sind in beiden Fassungen zentrale Handlungselemente.

Inhaltlich bleibt „Lilo & Stitch“ also lange auf Kurs – bis zum Finale. Denn genau dort kommt es zu einer überraschenden Wendung, die viele Zuschauer irritiert: Lilo wird zwar nicht wie im Original fast dem Jugendamt übergeben, aber sie und Nani werden dennoch getrennt.

Während Lilo bei den Nachbar*innen bleibt, zieht Nani nach San Diego, um Meeresbiologie zu studieren. Diese Entscheidung trifft bei vielen Fans auf Unverständnis. In den sozialen Medien wird der Vorwurf laut, Disney habe den Kern der ursprünglichen Geschichte verkannt. Besonders heftig kritisiert wird, dass Nani ihre Vormundschaft über Lilo anscheinend freiwillig aufgibt – was im Original als emotionales Herzstück der Geschichte galt.

„In Reaktion auf Punkt 1: Dass der Staat indigene Kinder ihren Familien entzieht und sie woanders unterbringt, ist ein reales Problem, das dieser Film als Happy End darzustellen versucht. Was einst ein kulturell sensibler Film war, ist nun ein Schlag ins Gesicht für jene, die er einst repräsentierte.“

„Wenn sie einen Film über eine fast erwachsene Teenagerin machen wollten, die das Sorgerecht für ihre kleine Schwester aufgibt, um aufs College zu gehen, hätten sie eine völlig neue Geschichte erzählen können.“

„Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber war ‚ʻOhana‘ heißt Familie, Familie heißt, dass alle zusammenhalten‘ nicht etwas aus dem Originalfilm? Haben sie das im Remake komplett gestrichen?“

„Es ist ein perfektes Happy End, das Nanis Geschichte hübsch mit einer Schleife verpackt und genau das macht es so schlimm. Nani war eine großartige Figur gerade wegen der Opfer, die sie für ihre Schwester gebracht hat. Wenn man ihr das wegnimmt, nur um ihr ein glattgebügeltes Happy End à la ‚Karriere und Selbstverwirklichung‘ zu geben, nimmt man ihr das, was sie so faszinierend gemacht hat. Klar, im echten Leben ist es hart, wenn eine 19-Jährige aufs College verzichtet, um ein Kind großzuziehen, aber Filme sollten spannende Figuren und Geschichten zeigen, nicht alles auf Kosten von Tiefe und Bedeutung glattbügeln.“

„Dass Lilo vom Jugendamt weggebracht wird und woanders lebt, nur damit Nani aufs College gehen kann (aber hey, sie besucht sie ja ganz oft!), regt mich ehrlich gesagt richtig auf. Das ist eine verdammt fragwürdige Änderung für einen Film, dessen zentrales Thema ist: ‚Familie hält zusammen, niemand wird zurückgelassen‘.“

Anzeige

Mit den Realverfilmungen muss Disney einen Drahtseilakt zwischen Nostalgie und Veränderung bewerkstelligen, was immer für Streitigkeiten unter den Fans sorgt. Wir haben uns in diesem Video gefragt, welche zu den gelungenen Filmen gehören:

Poster

Fan-Diskussion hat seine Berechtigung

Ich persönlich kann diesen Unmut verstehen, denn die Original-Verfilmung hat es geschafft, komplexe Emotionen für Kinder verständlich zu machen: Lilo hat einen großen Verlust erlitten, aber immerhin stand sie das gemeinsam mit ihrer Schwester durch. Ihre bedingungslose Liebe für einander war auch ein Grund für Stitchs Wandel.

Anzeige

In der Zeichentrickversion war Nanis kompletter Handlungsstrang darauf angelegt, bei ihrer Schwester bleiben zu können und ich finde es schön, dass Nani in der Realverfilmung eigene Interessen hat. Ich frage mich nur, ob die Lösung von Nanis Problem nur in den USA liegt? Obwohl die Kritik berechtigt ist, macht sich das aktuell nicht an den Kinokassen bemerkbar, denn hier reitet das Studio eine echte Erfolgswelle.

Anzeige

Neuer Disney-Film entwickelt sich zu Hit

Trotz der Diskussionen um „Lilo & Stitch“ meldet Disney erste Erfolge: Der Film bricht bereits einige hauseigene Rekorde an den Kinokassen und macht „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ echte Konkurrenz.

Auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes überzeugt „Lilo & Stitch“ vor allem die Fans. Hier gab es 93 % Zustimmung von den Zuschauenden, von den Kritiker*innen hingegen nur zu 68 %. Seit dem 22. Mai läuft der Film auch in den deutschen Kinos, ihr könnt euch also direkt selbst eine Meinung bilden.

Anzeige