1984 landete „Rocky“-Regisseur John G. Avildsen mit „Karate Kid“ einen Kinoerfolg, der zum Kultfilm wurde und weitere Fortsetzungen nach sich zog. Nebenbei verhalf er der Kampfsportart zu einem regelrechten Boom, der viele Jugendliche in seinen Bann zog. Vor einigen Jahren haben sich die einstigen Nachwuchs-Schauspieler für die Serie „Cobra Kai“ wieder zusammengefunden. Wir verraten euch, was aus Ralph Macchio, William Zabka & Co. geworden ist.
Ralph Macchio (Daniel LaRusso)
Ralph Macchio begann seine schauspielerische Laufbahn in der TV-Serie „Eight is Enough“ und wurde als Johnny Cade in Francis Ford Coppolas Film „Die Outsider“ 1983 einem größeren Publikum bekannt. Aber erst als Daniel LaRusso avancierte er ein Jahr später zum Teenie-Star.
Karriere-Höhepunkt Karate Kid
Die „Karate Kid“-Filme sollten allerdings sein größter Erfolg bleiben. Ralph Macchio spielte zwar immer wieder in Filmen mit, konnte sich aber nicht in anderen Rollen beim Publikum durchsetzen. Der verheiratete Familienvater hatte aber noch ein Ass im Ärmel, von dem er 2018 Gebrauch machte…
Ralph Macchio heute
Nach mageren Jahren schlüpfte Ralph Macchio 2018 wieder in seine berühmteste Rolle und landete mit der Serie „Cobra Kai“ einen erneuten Hit. Bestellt wurde sie vom amerikanischen Streaming-Dienst YouTube Red, dessen Inhalte in Deutschland über YouTube abrufbar sind. Ab der dritten Staffel übernahm Netflix die Ausstrahlungsrechte und Ralph Macchio ist 2025 erneut im Kino zu sehen: In „Karate Kid: Legends“ unterrichtet er neuen Schüler.
Cobra Kai
Die Serie „Cobra Kai“ knüpft inhaltlich unmittelbar an die Filme an und widmet sich der Rivalität zwischen Daniel LaRusso und seinem Widersacher Johnny Lawrence (William Zabka). Die Serie wurde zum globalen Hit, sodass sie insgesamt sechs Staffeln umfasst. Über weitere Spin-offs wird bereits gemunkelt.
William Zabka (Johnny Lawrence)
Nachdem er seine Karriere als Darsteller in Werbespots begann, feierte William Zabka seinen Durchbruch in „Karate Kid“. Extra für den Film eignete er sich die Grundtechniken der Sportart an, die er im Laufe der Jahre perfektionierte. Schnell war er auf die Rolle des Schlägers abonniert, die er in mehr oder minder günstig produzierten Filmen spielte. Ende der 1980er Jahre spielte er eine Nebenrolle in der Action-Serie „Der Equalizer“, einer Vorlage für die späteren Kinohits mit Denzel Washington.
William Zabka bei „How I Met Your Mother“
In den 1990er Jahren war William Zabka in einigen Martial-Arts-Filmen zu sehen, bevor er nach der Jahrtausendwende in der Comedy-Serie „How I Met Your Mother“ einen selbstironischen Gastauftritt als er selbst absolvierte. Beim Junggesellenabschied von Schwerenöter Barney Stinson gibt er als Clown verkleidet seine Identität erst spät preis. Hintergrund ist Barneys eigenwillige Sichtweise von „Karate Kid“: Er hält William Zabka für den Helden des Films und Ralph Macchio für den Bösewicht. Letzterer ließ es sich dennoch nicht nehmen, ebenfalls in der Serie aufzutauchen.
William Zabka heute
Auch William Zabka ist beim „Karate Kid“-Revival dabei und feiert an der Seite von Ralph Macchio ein gelungenes Comeback. Die beiden Rivalen auf der Leinwand sind im echten Leben seit den 1980er Jahren gute Freunde und so war die Freude groß, auch wieder gemeinsam vor der Kamera stehen zu können.
William Zabka in „Cobra Kai“
In „Cobra Kai“ ist Johnny Lawrence immer noch der Rüpel vom Dienst, außerdem hat er es im Gegensatz zu Daniel LaRusso nicht weit im Leben gebracht. Schließlich besinnt er sich auf seine alten Fähigkeiten und eröffnet das alte „Cobra Kai“-Dojo (Trainingsraum) neu. Dass er sich gut mit der Tochter von Daniel LaRusso versteht, lässt die alte Rivalität der ehemaligen Gegner wieder aufflammen. So zumindest ist der Aufhänger in den ersten Staffeln. Über die Zeit entdeckt auch Johnny Lawrence, dass die Lehrweisen im „Cobra Kai“-Dojo einer Generalüberholung gut täten.
Elisabeth Shue (Ali Mills)
Elisabeth Shue ergatterte als Ali Mills in „Karate Kid“ ihre erste größere Rolle auf der Leinwand. Da war sie gerade einmal 21 Jahre alt und damit laut US-amerikanischem Gesetz volljährig. Es folgten Rollen in der beliebten „Zurück in die Zukunft“-Reihe sowie im Drama „Leaving Las Vegas“. In letzterem Film spielt sie eine Prostituierte, die eine zerstörerische Beziehung mit einem Alkoholiker eingeht. Nicolas Cage gewann für seine Darstellung den Oscar, Elisabeth Shue wurde immerhin für einen Goldjungen nominiert.
Elisabeth Shue heute
Heute ist die Mutter dreier Kinder vor allem als eine der Hauptdarstellerinnen der Krimi-Serie „CSI: Vegas“ bekannt. In 71 Folgen war sie zwischen 2012 und 2015 in der Rolle der Julie Finlay zu sehen. Seit 2019 ist sie in den „The Boys“-Serien mit der Partie. In „Cobra Kai“ schaute sie ebenfalls in zwei Gastauftritten vorbei.
Martin Kove (John Kreese)
Bevor der gebürtige New Yorker Martin Kove 1984 zum ersten Mal in die Rolle des Karatelehrers John Kreese schlüpfte, war er meist in Nebenrollen in diversen Krimi-Serien zu sehen. 1982 erhielt er die Rolle des Detective Victor Isbecki in der Serie „Cagney & Lacey“, die er bis zum Ende der Serie 1988 parallel zu seinem großen Erfolg in „Karate Kid“ und den beiden Fortsetzungen verkörperte.
Martin Kove heute
Martin Kove hat den Karate-Lehrer nicht nur auf der Leinwand gemimt, er kann dem Sport auch privat etwas abgewinnen. So ist er Träger des schwarzen Gürtels in Karate und Kendō. Da wundert es nicht, dass auch er seine Rolle in der Serie „Cobra Kai“ wieder aufleben ließ. Vor diesem Comeback war er meist in B-Filmen und Fließbandproduktionen zu sehen. 2019 stand er für Tarantinos „Once Upon A Time…. in Hollywood“ in einer kleinen Nebenrolle vor der Kamera.
Pat Morita (Kesuke Miyagi)
Die Rolle des Karate-Meisters Miyagi war der größte Erfolg des Schauspielers Pat Morita und brachte ihm eine Oscar-Nominierung ein. Nach einer schwierigen, von Krankheit geprägten Kindheit entdeckte er sein schauspielerisches Talent im Restaurant seiner Eltern im kalifornischen Sacramento, wo er regelmäßig die Gäste unterhielt. Es folgte eine Karriere als , die ihn bis nach Hollywood führte.
Pat Morita ist 2005 verstorben
Das Comeback von „Karate Kid“ erlebte Pat Morita nicht mehr. Er starb am 24. November 2005 im Alter von 73 Jahren an Nierenversagen. Bis zu seinem Tod stand der Schauspieler regelmäßig vor der Kamera, unter anderem auch im 1994 entstandenen Spin-off „Karate Kid IV – Die nächste Generation“ mit der späteren Oscarpreisträgerin Hilary Swank in der Hauptrolle.
Tamlyn Tomita (Kumiko)
Im zweiten „Karate Kid“-Film verliebt sich Daniel LaRusso in die junge Kumiko, gespielt von Tamlyn Tomita. Die gebürtige Japanerin feierte in der Fortsetzung ihr Debüt als Schauspielerin, nachdem sie zuvor in Los Angeles Geschichte studierte. Bis heute ist sie der Schauspielerei treu geblieben.
Tamlyn Tomita heute
Bis heute spielte Tamlyn Tomita in über 120 Spielfilmen und Serien mit, darunter Blockbuster wie „The Day After Tomorrow“ und Serien-Hits im Stile von „How to Get Away with Murder“. Wer ein Netflix-Abo sein Eigen nennt, konnte sie in Gastauftritten von „Cobra Kai“ als auch der Live-Action-Adaption von „Avatar: The Last Airbender“ als Yukari sehen.
Das Remake
Der Erfolg der ersten drei „Karate Kid“-Filme spiegelt sich nicht nur im Serien-Comeback aus dem Jahr 2018 wieder. Bereits 2010 wurde der Stoff mit Jaden Smith und Jackie Chan in Hollywood neu aufgelegt. Das Remake spielte weltweit immerhin fast 360 Millionen US-Dollar ein.
Crossover: „Karate Kid: Legends“
2025 wird ein neues Karate Kid von gleich zwei Lehrmeistern unterrichtet. Newcomer Ben Wang verkörpert Kung-Fu-Wunderkind Li Fong, der von seinem Onkel Mr. Han (Jackie Chan) unterrichtet wurde. Als er nach New York zieht, will er dort bei einem Karate-Turnier teilnehmen. Sein Lehrmeister wird Daniel LaRusso (Ralph Macchio), das frühere Karate Kid.