Noch immer bewegend: Das kleine Detail im achten „Harry Potter“-Film

Sieben Jahre ist es inzwischen her, dass der letzte Teil der „Harry Potter“-Reihe – „Die Heiligtümer des Todes“ –  in den Kinos lief. Für Hardcore-Fans, die die Bücher verschlungen und die Filme mehrfach gesehen haben, dürfte das folgende Detail, mit welchem wir uns heute auseinandersetzen wollen, nichts Neues sein. Aber vielleicht ist euch diese Kleinigkeit, die Professor Snape und sein doch gutes Herz betreffen, ebenfalls noch nicht aufgefallen. Ehe wir auf das kleine, aber feine Detail eingehen, sei an dieser Stelle nochmal gewarnt:

Es folgen Spoiler zur „Harry Potter“-Reihe!

Lange Zeit hielten wir Snape für den Bösen. So wie er Harry nachschlich, ihn beäugte und keine Gelegenheit ausließ, um ihn zu bestrafen. Und es sei an dieser Stelle festgehalten, dass Snape ja eigentlich auch ein schlechter Mensch war, der sich einst Lord Voldemort und seinem Schreckens-Regime anschloss. Doch wenn etwas einen Menschen verändert – in welcher Hinsicht auch immer – dann ist es die Liebe. Und die traf Severus Snape hart.

Schon bevor Snape selbst als Schüler nach Hogwarts kam, war er mit Lily Evans, später Potter, befreundet. Doch obwohl die beiden eine besondere Freundschaft verband, verliebte sich Lily in den erst von ihr verabscheuten James Potter, was wiederum Snapes Herz brach und seinen Hass gegenüber Harrys Vater vergrößerte. Später schloss er sich den Todessern an, seine Liebe zu Lily verebbte jedoch nie.

Und so brach Snape im Geheimen mit Voldemort, als dieser Lily und James umbringen ließ. Die Szene in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Part 2“, in der Harry die gesamte Wahrheit erfährt, zeigt einen weinenden Snape, der die tote Lily Potter in den Armen hält. Wer sich in diesem Wissen die gesamte Filmreihe nochmal anschaut, wird über viele Details stoßen, die im Nachhinein Snapes Verhalten erklären – und eine Handlung aus anderen Augen betrachten.

Als Harry und der Orden des Phönix im achten Teil Hogwarts zurückerobern, welches unter Snapes Kontrolle steht, kommt es zu einem kleinen Showdown zwischen Snape und Professor McGonagall, die sich zum Schutz vor die Schüler stellt. McGonagall gewinnt den Kampf, wohl auch, weil Snape aufgrund seiner Doppeltätigkeit keine Absicht hatte, wirklich gegen seine ehemalige Kollegin anzutreten. Doch in dem Kampf iert noch mehr.

Wie ihr in der Szene oben sehen könnt, blockt Snape McGonagalls Angriffe mehrfach ab, während er sich Stück für Stück zurückzieht – um dem Fenster, aber auch den beiden Todessern hinter ihm näher zu kommen. McGonagalls siebenten Streich wehrt Snape aber nicht nur ab, sondern lenkt ihn auch auf jene Todesser weiter, die dadurch besiegt werden.

Statt sich also Unterstützung zu holen, nutzt Snape die Angriffe, um die anderen, bösen Personen auszuschalten und die Gefahr für Harry und die Schüler abzuwenden. Denn es dürfte klar sein, dass die Todesser nicht mehr lange gezögert hätten, um den berüchtigten „Avada Kedavra“-Spruch auf die Menge loszulassen.

Selbst in solch einem intensiven Moment war Snape stets darauf bedacht, Harry zu schützen, dabei gleichzeitig aber auch seine Maskerade aufrechtzuerhalten. Während uns also bei der ersten Sichtung ein Gefühl der Genugtuung überkam, Snape für den ersten Moment besiegt zu sehen, kommen wir nun nicht umhin, auch Snape für diesen heroischen Auftritt zu loben.

Eine Bemerkung noch am Ende: Im Buch findet diese Szene so nicht statt. Sie wurde für den Film hinzugefügt. Im Buch kämpft Snape gegen zwei Lehrende, wobei diese dann Unterstützung von McGonagall und anderen Lehrenden bekommen, woraufhin Snape flieht. Die besagten Todesser wurden zuvor von Harry und Luna besiegt. Dennoch ein wunderbares Detail im Film, welches die ganze Tragödie des Severus Snape unterstreicht.