Manche Filme erzählen keine herkömmliche Geschichte, sondern fordern ihr Publikum heraus und überraschen es mit unerwarteten Wendungen – und genau das macht sie so faszinierend.
Dass Filme ihr Publikum auch gerne mal an der Nase herumführen, ist nicht unüblich. Statt klassischem Handlungsbogen setzen sie auf surreale Wendungen, unzuverlässige Erzähler*innen und mehrdeutige Auflösungen, die oftmals jede Menge offene Fragen aufwerfen. Das Ziel: Zuschauer*innen verwirren, herausfordern und nachhaltig beschäftigen. In unserem Video stellen wir euch neun Filme vor, die ihr mindestens zweimal schauen müsst – versprochen.
„A Beautiful Mind“
Was zunächst wie ein konventionelles Biopic wirkt, entpuppt sich schon bald als intensives Psychodrama. Russell Crowe brilliert als Mathematiker John Nash, der im Auftrag eines US-Geheimdienstes als Codeknacker rekrutiert wird. Durch seine geheimen Tätigkeiten verstrickt er sich immer mehr in Verschwörungstheorien und verfällt scheinbar dem Verfolgungswahn. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten, führt euch aber gezielt in die Irre. Die Perspektive bleibt konsequent bei Nash, wodurch die Realität langsam zu bröckeln beginnt. Der Twist trifft hart, die zweite Sichtung ist Pflicht. Auf Prime Video leihen oder kaufen.
„Enemy“
Bevor Denis Villeneuve mit Blockbustern wie „Blade Runner 2049“ und „Dune“ durchstartete, inszenierte er diesen düsteren Psychothriller in seiner Heimat Kanada. Jake Gyllenhaal spielt einen Professor, der zufällig seinen Doppelgänger in einem Film entdeckt. Der Versuch, diesen Mann ausfindig zu machen, löst eine verstörende Kette von Ereignissen aus. Der surreale Stil, die spärlichen Hinweise und das kryptische Ende laden zum Rätseln ein – und zur sofortigen Zweitsichtung. Auf Prime Video leihen oder kaufen.
„Fight Club“
Ein Mann am Rande des Nervenzusammenbruchs gründet mit dem charismatischen Tyler Durden einen Untergrund-Club für Faustkämpfe. Doch was als Rebellion gegen den Alltag beginnt, eskaliert zur gefährlichen Bewegung. David Finchers visuell kraftvolle Inszenierung, die brillante Chemie zwischen Edward Norton und Brad Pitt und der ikonische Twist machen „Fight Club“ zu einem Meilenstein der Filmgeschichte. Ein Werk, das man definitiv gesehen haben sollte. Im Streaming-Abo von Disney+ verfügbar.
„Inception“
Christopher Nolans Sci-Fi-Epos entführt euch in verschachtelte Traumebenen, in denen Zeit relativ und Realität brüchig wird. Leonardo DiCaprio spielt einen Spion, der Ideen in die Köpfe anderer Menschen pflanzt – und dafür tiefer in deren Unterbewusstsein eindringen muss, als es jemals jemand gewagt hat. Zwischen bombastischen Action-Sequenzen und philosophischen Fragen über Realität und Bewusstsein bietet „Inception“ reichlich Diskussionsstoff – vor allem wegen des offenen Endes. Im Streaming-Abo von Netflix verfügbar.
„Memento“
Apropos Christopher Nolan: Noch bevor der Regisseur mit „Batman Begins“ ein Millionenpublikum begeisterte, lieferte er mit „Memento“ einen unkonventionellen Thriller ab, der seine Geschichte rückwärts erzählt. Guy Pearce spielt einen Mann ohne Kurzzeitgedächtnis, der den Mord an seiner Frau aufklären will. Polaroids, Tattoos und Notizen sind seine einzige Hilfe – und eure ebenfalls. Die verschachtelte Erzählstruktur führt zu einem Ende, das eigentlich der Anfang ist – und umgekehrt. Auf Amazon kaufen.
„Mulholland Drive“
David Lynch war der ungekrönte König des filmischen Surrealismus. In „Mulholland Drive“ treffen die naive Schauspielerin Betty und die mysteriöse Rita aufeinander. Was als Noir-Drama beginnt, zerfällt zunehmend in eine albtraumhafte Rätselcollage in der Welt von Hollywood. Wer ist wer? Was ist real? Lynch gab zum Kinostart selbst zehn Hinweise zur Entschlüsselung seines Films – doch vollständig lösen lässt sich das Werk bis heute nicht. Und genau das macht seinen Reiz aus. Auf Prime Video leihen oder kaufen.
„Shutter Island“
Martin Scorsese hat mit „Shutter Island“ einen Psychothriller inszeniert, der wahrlich unter die Haut geht. Leonardo DiCaprio spielt US-Marshall Teddy Daniels, der auf einer abgelegenen Insel, auf der geistesgestörte Schwerverbrecher*innen untergebracht sind, das Verschwinden einer Patientin untersucht. Doch schon bald verschwimmen Realität und Wahnsinn. Die Inszenierung ist düster, die Atmosphäre beklemmend. Wer genau hinsieht, erkennt die Wahrheit vielleicht noch vor der Auflösung – doch das mulmige Gefühl bleibt. Im Streaming-Abo von Netflix verfügbar.
„The Sixth Sense“
Filmemacher M. Night Shyamalan ist bis heute dafür bekannt, dass seine Filme stets mit einer überraschenden Auflösung verblüffen. Keines seiner Werke konnte bisher allerdings an seinen Durchbruchserfolg „The Sixth Sense“ aus dem Jahre 1999 anknüpfen. Bruce Willis spielt hier einen Kinderpsychologen, der den 9-Jährigen Cole Sear betreut, der unter großen Ängsten zu leidet. Erst als Crowe das Vertrauen des Jungen gewinnen kann, gesteht dieser ihm, dass er tote Menschen sehen kann, die ihn um Hilfe bitten. Was „The Sixth Sense“ so besonders macht, ist die clever konstruierte Inszenierung von Shyamalan. Die Geschichte mündet in ein Finale, das den Begriff „Twist-Ende“ neu definiert hat. Erst beim zweiten Mal werdet ihr all die Hinweise sehen, die ihr beim ersten Mal übersehen habt. Auf Prime Video leihen oder kaufen.
„Timecrimes“
Diese spanische Indie-Perle von Nacho Vigalondo ist ein Muss für Fans von Zeitreise-Paradoxien. Ein Mann beobachtet mit dem Fernglas eine scheinbar harmlose Szene – doch sie löst eine Kette von Ereignissen aus, die ihn in eine Zeitmaschine katapultiert. Mehr sei nicht verraten, denn je weniger ihr wisst, desto größer der Aha-Effekt. Verwirrend, clever, schwarzhumorig – und ein echtes Juwel. Im Streaming-Abo von Prime Video verfügbar.