RTL-Chief Content Officer Inga Leschek zum Rundumschlag ausgeholt und dabei weder alte noch neue Heiligtümer verschont.
Nachdem Stefan Raabs Comeback bei RTL zuletzt quotentechnisch ins Straucheln geriet, wird seine ursprünglich nur auf dem hauseigenen Streamingdienst RTL+ ausgestrahlte Show „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ zum Sommer diesen Jahres abgesetzt und nicht weiter produziert. Entsprechend läuft an diesem Mittwoch eine der letzten Ausgaben der Sendung.
Zwar arbeitet RTL mit Raab an einem neuen Programm und auch die Gameshow „Stefan & Bully gegen irgendson Schnulli“ soll zunächst weiter produziert werden, dennoch sind bei RTL neue Zeiten angebrochen, in denen niemand mehr unantastbar ist.
Es gebe keine Selbstläufer mehr, so Inga Leschek, die damit nicht nur Stefan Raab auf Normalgröße heruntergestutzt, sondern in selbigem Interview mit dem Medienmagazin DWDL das (vorläufige) Ende von „Das Supertalent“ verkündet. Nicht alle Marken würden ihrer Meinung nach gleich gut altern und seien in der Lage, gegen die Konkurrenz von Tik Tok und Co. zu bestehen. Rumms.
Künftig werde der Samstagabend neben Übertragungen von Fußballspielen der Zweiten Bundesliga auch im Hinblick auf die ausgestrahlten Shows überarbeitet.
Auch beim ESC lief es für Stefan Raab und das von ihm ins Rennen geschickte Duo Abor & Tynna nicht wie gewünscht. Deutschlands schönste Erfolge und bittersten Pleiten könnt ihr euch im Video anschauen.
Was iert mit „DSDS“?
Nachdem „Das Supertalent“ eingestellt wird, wolle man sich bei RTL und dem Partnersender VOX auf die nach wie vor die gut laufenden Hits konzentrieren, so Inga Leschek weiter. Ausdrücklich nannte sie dabei „Let’s Dance“, „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“, „Die Höhle der Löwen“, „RTL Aktuell“ und „GZSZ“.
Eine nachvollziehbare, auf den zweiten Blick aber unvollständige Liste, da Dieter Bohlens Gesangswettbewerb „Deutschland sucht den Superstar“ ausdrücklich nicht erwähnt wird.
Natürlich könnte das Fehlen von „DSDS“ einfach nur aus dem Moment heraus entstanden sein und keine tiefere Bedeutung haben, doch angesichts der vielen Formate, die Inga Leschek aufgezählt hat, erscheint diese Lesart wenig wahrscheinlich. Weil auch hier die Quoten über die Jahre rückläufig waren, könnte es sich vielmehr um einen Fingerzeig in Richtung Abschied handeln.
Da Stefan Raab ab sofort keine Sonderbehandlung mehr erfährt, sondern nach gewöhnlichen Maßstäben des Marktes gemessen wird, kann diese Vorgehensweise natürlich auch für Dieter Bohlen gelten. Es ist also nicht auszuschließen, dass nach dem Aus für „Das Supertalent“ auch das Ende von „DSDS“ bevorsteht.